Einleitung
Die frühe Kindheit (0–7 Jahre) ist eine entscheidende Phase für die Entwicklung grundlegender Fähigkeiten, die als Basis für zukünftige Future Skills dienen. Während einige Kompetenzen in diesem Alter noch nicht voll ausgeprägt sind, können bereits wichtige Grundlagen gelegt werden. Die Überlegungen knüpfen an den Text, „was kann Lernen?“ an.
1. Kritisches Denken und Problemlösungskompetenz (ab ca. 3 Jahren)
- Entwicklung: Kleinkinder beginnen ab etwa 3 Jahren, einfache Probleme zu lösen (z. B. Puzzles, Bauklötze stapeln).
- Förderung: Offene Fragen stellen („Was passiert, wenn…?“) fördert logisches Denken (Whitebread et al., 2009).
- Spielerisches Experimentieren (z. B. Wasser- und Sandspiele) regt Ursache-Wirkungs-Denken an (Gopnik, 2012).
2. Digitale und technologische Kompetenz
Ab ca. 4 Jahren:
- Entwicklung: Feinmotorik und Grundverständnis für Technik entwickeln sich langsam.
- Förderung: Einfache Konstruktions-Spielzeuge fördern technisches Denken.
- Begrenzte, kindgerechte Mediennutzung mit Begleitung („Co-Viewing“) schult frühe digitale Literacy (Neumann & Neumann, 2017).
3. Emotionale Intelligenz und soziale Kompetenzen (ab Geburt)
- Entwicklung: Emotionale Regulation und Empathie beginnen bereits im Säuglingsalter.
- Förderung: Sichere Bindung und responsive Erziehung stärken emotionale Sicherheit (Bowlby, 1969). Rollenspiele und gemeinsames Spielen fördern Perspektivübernahme (Lillard et al., 2013).
4. Anpassungsfähigkeit und lebenslanges Lernen (ab 2 Jahren)
- Entwicklung: Kinder lernen durch Exploration und Wiederholung.
- Förderung: Freies Spiel in wechselnden Umgebungen fördert kognitive Flexibilität (Singer et al., 2006). Lob für Anstrengung (nicht nur Ergebnis) stärkt eine „Growth Mindset“-Haltung (Dweck, 2006).
5. Nachhaltigkeitsbewusstsein (ab 3 Jahren, spielerisch)
- Entwicklung: Umweltbewusstsein entsteht durch konkrete Erfahrungen.
- Förderung: Naturerlebnisse (Gartenarbeit, Tierbeobachtung) schaffen ökologisches Grundverständnis (Chawla, 2020). Einfache Routinen wie Mülltrennung vermitteln nachhaltiges Handeln.
Fazit
Kinder zwischen 0 und 7 Jahren können bereits wesentliche Grundlagen für Future Skills entwickeln – allerdings auf spielerische, altersgerechte Weise. Statt expliziter Wissensvermittlung stehen sensorische Erfahrungen, soziale Interaktion und freies Explorieren im Vordergrund. Eltern und Pädagogen sollten:
Spiel als Lernmethode nutzen,
emotionale Sicherheit bieten und
neugieriges Erkunden ermöglichen.
Damit wird der Grundstein für spätere komplexere Kompetenzen gelegt.
Literatur (Ergänzung zur Liste von dem Artikel: "was kann Lernen")
Bers, M. U. (2018). Coding as a Playground: Programming and Computational Thinking in the Early Childhood Classroom. Routledge.
Bowlby, J. (1969). Attachment and Loss. Basic Books.
Chawla, L. (2020). Childhood Nature Connection and Constructive Hope. Frontiers in Psychology.
Gopnik, A. (2012). Scientific Thinking in Young Children. Science.
Lillard, A. et al. (2013). The Impact of Pretend Play on Child Development. Psychological Bulletin.
Whitebread, D. et al. (2009). Play, Cognition and Self-Regulation. Developmental Review.